Kess erziehen by Christof Horst

Kess erziehen by Christof Horst

Autor:Christof Horst [Horst, Christof]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Verlag Herder GmbH
veröffentlicht: 2014-11-23T23:00:00+00:00


Die »IRIS-Strategie« bei Rache

Wenn Ihr Kind Sie oder andere durch sein Verhalten verletzt, können Sie wie folgt vorgehen:

Innehalten

Sowie Sie bemerken, dass Sie wütend oder gekränkt sind, sagen Sie sich selbst: Stopp! Kränken oder bestrafen Sie Ihr Kind nicht. Ziehen Sie sich, wenn nötig und möglich, im Sinne einer Deeskalation zunächst zurück.

Respektieren

Respektieren Sie Ihr Kind und versuchen Sie, es zu verstehen! Es handelt so, weil es sich selbst unfair behandelt oder bloßgestellt fühlt.

Ignorieren

Weisen Sie das beleidigende oder aggressive Verhalten Ihres Kindes so knapp wie möglich zurück, indem Sie ihm Ihre Grenze aufzeigen: »Das verletzt mich. Ich möchte nicht, dass du so mit mir redest.« Oder: »Wenn du so mit mir sprichst, kann ich dir nicht zuhören!« Oder einfach: »Das trifft mich. Ich möchte das nicht.« Je nach Situation können Sie die Verletzung auch »spielerisch« undramatisch zurückweisen: »Gut, dass ich das nicht gehört habe!«

Selbst handeln

(1) Wenden Sie sich Ihrem Kind so bald wie möglich wieder verständnisvoll und wertschätzend zu. Ihr Kind fühlt sich selbst verletzt und braucht die Gewissheit, dass seine Gefühle ernst genommen werden. Versuchen Sie herauszufinden, warum Ihr Kind so gekränkt reagiert.

(2) Wie Ihre »Antwort im Alltag« aussehen könnte, hängt ganz von den konkreten Auslösern für die Rachebedürfnisse Ihres Kindes ab. Ermutigen Sie es auf jeden Fall, seinen Ärger auszudrücken, wenn es sich verletzt fühlt – auf eine akzeptable Weise. Vielleicht können Sie auch ein »geheimes« Zeichen mit ihm vereinbaren, mit dem es Ihnen signalisiert, wann es sich übergangen fühlt. Allein schon die Tatsache, dass Sie seine Gefühle derart ernst nehmen, wird aufkeimende Rachegelüste bremsen – selbst wenn es Ihnen schwer fällt, es »fair« zu behandeln, zum Beispiel wegen vordringlicher Bedürfnisse von kleineren oder kranken Geschwistern. Versuchen Sie in solchen Fällen aber, Ihrem Kind Ihr Verhalten zu erklären und sein Verständnis dafür zu wecken.

Vor allem wenn Sie sich öfter von Ihrem Kind zutiefst verletzt fühlen, sollten Sie außerdem über Ihren eigenen »Gefühlshaushalt« nachdenken. Woher kommt diese Verletzlichkeit? Was könnte Ihnen helfen, den Herausforderungen durch Ihr Kind gelassener zu begegnen? Damit verringern Sie die Gefahr, dass Sie dem spontanen Impuls nachgeben und Ihr Kind bestrafen – und damit die Situation noch weiter anheizen.



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